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Bei Tagesanbruch nach einer viel zu kurzen Nacht machte sich erste Unruhe im Quartier breit. Die echten “Cracks” begannen mit den
Hufen zu scharren, um sich einen guten Startplatz zu sichern. Denn wer nicht schon während der ersten Etappe durch Leistung auffiel und in den ersten Startblock fahren konnte, musste sich mit einem Platz im großen
Feld begnügen. Dort wurde man dann hinten eingereiht. Doch für uns “Genießer” war das ziemlich unwichtig, und ein richtig zünftiges Frühstück in einem Reither Café sollte zunächst erst mal eine solide Grundlage für
die längste Etappe dieser Tour schaffen. Immerhin 118,29 Kilometer und 3624 Höhenmeter wollten bewältigt werden.
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“Alles fahrbar” war das geflügelte Wort unseres Organisators, der den Spitznamen “Schinderhannes” trug. Doch ein Bild
sagt bekanntlich mehr als tausend Worte... Vom Start weg, der von nun an immer morgens um 8 Uhr erfolgen sollte, brannte die Sonne auf uns herab. Viel Flüssigkeit war angesagt, denn es sollte auch nur
zwei Verpflegungsstellen geben. Doch das klare Wasser der Gebirgsbäche konnte man jeder Zeit zur Abkühlung und zum Füllen der Wasserflaschen nutzen. Wenn man das Schiebestück hinauf zum Steinbergjoch
ausklammert, war die Streckenführung wirklich tadellos.
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Im Zillertal angekommen, wussten wir, dass wir uns an andere Teams hängen mussten, um einen vernünftigen belgischen Kreisel zu
fahren. Denn über 20 Kilometer mit nur leichter Steigung konnte man den Vorteil des Windschattens richtig ausnutzen. Doch im Übereifer fuhren wir etwas zu schnell, was sich später noch rächen sollte, als die 1700
Höhenmeter zum Pfitscherjoch anstanden. Denn die waren endlos in dieser brütenden Hitze. Ein Kreislaufproblem legte uns eine Zwangspause von mehr als 60 Minuten auf. Allerdings wurde diese Ruhe durch ein dickes Eis
am Schlegeisspeicher versüßt. Wer fährt schon auf Platzierung? :-) Vom Schlegeis-Speicher ging es 5,35 Kilometer schiebend und tragend hinauf zur Passhöhe des Pfitscherjochs. Da fing man dann ernsthaft an, am
Verstand des Streckenarchitekten zu zweifeln. Oben angekommen, begrüßte uns ein italienischer Grenzstein. Pizzacountry, wir kommen!
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Zur Abfahrt nach Sterzing zogen ein paar Wolken auf, so dass man mit Windjacken gut beraten war. Bei einer
Spitzengeschwindigkeit von 80 km/h wäre man sonst ein bischen ausgekühlt... Auch in Sterzing gab es die obligatorischen Nudeln zur Stärkung. Die Übernachtung in einer Sporthalle setzte jedoch
erstmals einen guten und gleichmäßigen Schlaf voraus. Doch mit dieser Etappe in den Beinen und den altbewährten Ohropax...
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Der Statistik wegen sei erwähnt, dass wir trotz der Zwangspause im Feld weiter nach vorne fuhren, denn heute erzielten wir Platz
185. Das war ein sicheres Zeichen dafür, dass auch die “Konkurrenz” nur mit Wasser kochte...
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