www.essistant.de
Mittenwald-Reith
Reith-Sterzing
Sterzing-Brixen
Brixen-St. Vigil
St. Vigil-Alleghe
Alleghe-Imer
Imer-Folgaria
Folgaria-Riva
Impressionen
HAC4-Auswertung
Sterzing-Brixen

Es war am Morgen des dritten Tages schon erstaunlich, wie gut der Körper die Belastungen der Vortage wegsteckte. Die geschickten Hände des Massageteams hatten sicherlich einen nicht unbedeutenden Anteil daran. Trotzdem hinterließ die Streckenkarte mit der Spitze der Pfundererjoch-Passhöhe einen starken Eindruck bei uns, und wir konnten in Sterzing noch nicht sagen, wie wir diese bewältigen würden. Doch 68,10 Kilometer und 2318 Höhenmeter hörten sich nicht gerade wild an...

Der erste Anstieg von Sterzing verlief bis Fussendrass entlang der Hauptverkehrsstraße. Da wir am Vortag dort schon hinunter gesaust waren, war es etwas verdrießlich, diese “unnötigen” Höhenmeter wieder hinauffahren zu müssen. Ab Fussendrass sorgte dann ein kleiner konditioneller Einbruch für eine Verlangsamung unseres Tempos, denn wie bei vielen anderen Teams auch, ging es von dort ab für meinen Teampartner nur noch schiebend aufs Pfundererjoch hinauf. Und im oberen Teil lag tatsächlich, trotz all der Hitze, noch jede Menge Schnee. Gut, die Körper waren von Anstrengung und Sonne aufgeheizt. Kalte Füsse waren daher eher willkommen. Doch die schätzungsweise 500 m hinab von der Passhöhe über ein großes Schneefeld waren schon etwas unerwartet.

Der anschließende steile “Traumtrail”, auf dem man keine Bremsspuren hinterlassen durfte (!?), war technisch sehr anspruchsvoll, und man sah daher einige Leute “ungebremst” den Hang hinunterpurzeln. Aber vielleicht wollten diese nur elegant abkürzen. Jedenfalls war Schieben keine Schande. Hinab nach Vintl ging es dann aber rasend schnell. Und die einzige nennenswerte Steigung bis Brixen wurde niemandem mehr zum Verhängnis, der vorher schon das Pfundererjoch bewältigt hatte.
Brixen wird uns immer als die “Stadt der Bratwürste” in Erinnerung bleiben. Schon morgens beim Start in Sterzing durften wir unsere Nasen an den Scheiben einer Metzgerei platt drücken. Doch erst abends im Ziel wehte uns der Duft heißen Würstchenbratfettes entgegen. Da gab es kein Halten mehr, und glücklich waren all jene, die etwas Geld in ihrer Rennkluft spaziern fuhren. Der Rest musste sich mit den üblichen Nudeln begnügen. Und wer glaubt, dass die Pasta in Italien immer besser werden musste, je weiter wir gen Süden kamen, der hatte sich getäuscht...
Wie schon am Vortag schoben wir uns im Klassement weiter nach vorne. Heute sprang Platz 183 heraus, und es sollte sich so langsam zu unserem Vorteil auswirken, dass wir die Etappen eher touristisch angingen. Denn abgerechnet wurde zum Schluss...